Unter die Dusche zu springen ist für viele ein fester Bestandteil des morgendlichen Rituals. Doch Persönlichkeiten wie Brad Pitt und Julia Roberts zeigen, dass es Alternativen gibt. Sie duschen oder baden nicht regelmäßig und sind somit Pioniere eines Trends namens „Non-Bathing“. Dies bringt Vorteile sowohl für die Haut als auch für die Umwelt mit sich.
Was genau bedeutet Non-Bathing?
Morgens das Gesicht mit ein wenig Wasser erfrischen, die Achseln und den Intimbereich sorgfältig reinigen und das war’s. Wer sich für Non-Bathing entscheidet, verzichtet weitestgehend auf das Duschen oder Baden.
Dies wird heutzutage nicht mehr als mangelnde Hygiene betrachtet, sondern als Trend. Nicht nur, weil es Hollywoodstars so praktizieren, sondern auch, da ein wachsendes Umweltbewusstsein dazu animiert, warmes Wasser zu sparen.
Wie gesund ist das tägliche Duschen wirklich?
Gemäß einer Umfrage duschen über 50% der Deutschen tagtäglich. Für viele geht es dabei nicht nur um Sauberkeit, sondern auch um das Gefühl von Frische und Entspannung. Während robuste Haut das tägliche Duschen tolerieren kann, schadet häufiges und ausgedehntes Duschen mit reichlich Seife der natürlichen Schutzschicht der Haut.
Der feine Film, bestehend aus Schweiß, Talg und hilfreichen Mikroben, auch Säureschutzmantel genannt, bewahrt die Haut vor dem Austrocknen und hält schädliche Keime ab. Doch Wasser und Seife können dieses Gleichgewicht der Haut stören und entfernen neben Schmutz auch die natürlichen Fette. Dies kann zu trockener, gespannter Haut führen, die für Rötungen und Jucken anfällig ist.
Wie oft ist Duschen ideal?
Die Empfehlungen für das Duschen variieren, da Hauttypen und tägliche Belastungen durch Schweiß oder Schmutz unterschiedlich sind. Generell könnten sich die meisten Menschen etwa zweimal wöchentlich begnügen. Trotzdem sollten Gesicht, Achseln und der Intimbereich täglich gereinigt werden. Und natürlich bleibt die gründliche Handhygiene unerlässlich.
Vorzüge von Non-Bathing für die Haut?
Menschen mit Neigungen zu trockener oder sensibler Haut können besonders von einer reduzierten Waschroutine profitieren, da so der schützende Fettfilm der Haut weniger oft entfernt wird. Eine Untersuchung deutet sogar darauf hin, dass geringere Waschgewohnheiten Allergierisiken senken könnten, allerdings sind diese Ergebnisse noch nicht abschließend.
Für wen ist Non-Bathing ideal?
Es eignet sich besonders für Personen, die hauptsächlich drinnen sind und wenig körperliche Aktivität haben, wie etwa Büroangestellte. Dermatologen raten zudem, Kindern nur wenige Male pro Woche ein Bad zu geben.
Menschen, die durch Hitze oder Sport viel schwitzen oder beruflich mit Schmutz in Berührung kommen, sollten sich jedoch öfter reinigen. Und für Menschen mit öliger Haut ist Non-Bathing weniger geeignet, da dies zu vermehrten Hautunreinheiten führen kann.
Non-Bathing: Einige Ratschläge
Beim Duschen und Baden kann man generell sagen: Das Weniger ist oft das Mehr. Hier einige Hinweise für gesunde Haut:
- Weniger oft duschen: Bei Verschmutzung oder Schweiß ist Waschen angebracht, täglich muss es jedoch nicht sein.
- Lokale Reinigung: Anstatt den ganzen Körper zu duschen, können spezifische Bereiche wie das Gesicht mit einem Waschtuch und milder Seife gereinigt werden.
- Unterschiedliche Körperbereiche differenziert behandeln: Gewisse Regionen, wie Kopfhaut und Intimbereich, benötigen intensivere Pflege als andere.
- Lauwarm duschen: Dies schont den natürlichen Schutzfilm der Haut.
- Kurze Duschdauer: Einige Minuten genügen meistens.
- Hautfreundliche Produkte: Ideale Duschprodukte haben einen pH-Wert von etwa 5,5.
- Allergene vermeiden: Keine irritierenden Bestandteile im Duschgel.
- Gelegentlich seifenfrei duschen: Manchmal reicht Wasser alleine.
- Pflege nach dem Duschen: Eine feuchtigkeitsspendende Lotion hilft der Haut.
Wieviel lässt sich durch Non-Bathing einsparen?
Die durchschnittliche Duschdauer in Deutschland liegt bei drei bis sechs Minuten. Wer seine Duschroutine auf zweimal wöchentlich reduziert, spart jährlich über 15.000 Liter Wasser und ca. 700 Kilowattstunden Energie.
Das entspricht fast einem Fünftel des jährlichen Stromverbrauchs eines 2-Personen-Haushalts. Neben Kosteneinsparungen profitiert auch die Umwelt, da weniger Mikroplastik und Chemikalien ins Abwasser gelangen.